Samstag, 5. September 2015

weltwärts Südafrika Teil II - Ich will weltwärts gehen! Wie(so)?

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Fortsetzung von Teil I...

Mein Freiwilligendienst stand unter dem Stern von „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Weltwärts ist für die Freiwilligen völlig kostenlos und wird aus Mitteln des BMZ und der Entsendeorganisation finanziert. Entsendeorganisationen sind meistens gemeinnützige Vereine, die das Programm des BMZ quasi umsetzen. Das Ministerium macht die Regeln, die Organisationen halten sich daran und die Freiwilligen werden dementsprechend gefördert.

Am Anfang stand bei mir der Beschluss fest, dass ich nach meinem Abitur gerne etwas anderes machen würde, als gleich studieren zu gehen. Außerdem wollte ich so weit wie möglich weg von Deutschland – einfach aus Abenteuerlust.



Ich habe also ausführlich recherchiert und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Freiwilligendienst am Besten zu mir passt und ich während meines Auslandsjahrs nicht nur mich selbst und meinen Fotospeicher, sondern auch das Gastland in gemeinnützigen Projekten durch meine Anwesenheit bereichern will. Ich muss dazu sagen, dass ich zuvor nie irgendetwas in der Richtung getan habe. Ich wollte einfach nicht „nur reisen“, sondern wirklich was erleben: einen fremden Ort zu meiner neuen Heimat machen. Das sollte am Besten auch nicht in den typischen Auslandsjahr-Knotenpunkten wie USA, Australien, Neuseeland oder Kanada stattfinden – sondern wirklich in einer anderen Welt, nämlich der sogenannten dritten Welt.

So kam ich zum entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts, der auf seiner Homepage (www.weltwärts.de) eine Datenbank mit unzähligen Stellen anbietet, die man mit einem Filter nach seinen Vorstellungen durchsuchen kann. Ich habe mich bei etlichen Organisationen beworben, an Telefoncastings teilgenommen, ständig Post verschickt, Unterlagen gesucht, geschrieben, geschrieben, geschrieben – es ist wichtig, dass man wirklich alles versucht!
Letztendlich bin ich zu einem Orientierungsseminar eingeladen worden. „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ hieß der Trägerverein meines Herzens. Rudolf Steiner, ja das ist der, der die Entstehung der Waldorf-Schulen mit zu verantworten hat. Ich bin kein Waldorf-Schüler und habe noch nie zuvor etwas mit dem Thema zu tun gehabt – aber ich wollte einen Freiwilligendienst machen. Und wie sich herausstellte, bin ich da bei einer sehr sehr guten Stelle gelandet. Die „Freunde“ sind mit Freiwilligendiensten schon sehr lange im Geschäft und kennen sich super aus. Der Verein ist sehr groß und deutschlandweit vernetzt. Und es macht überhaupt nichts aus, wenn man als Nicht-Waldi dort auftaucht, im Gegenteil. Schlussendlich ist es eine Entsendeorganisation wie jede andere auch, aber mit einem sehr herzlichen und sehr fürsorglichen Charakter.

Es war bereits Februar, ich war also in einer der letzten Gruppen gelandet, die sich überhaupt noch bewerben konnten. Das Orientierungsseminar hat mich total geflasht. So viele andere zu treffen, die den gleichen Traum vom Auslandsjahr, die gleichen Visionen, aber auch Ängste hatten, all die Gedanken auszusprechen, das hat unglaublich gut getan. Spätestens da war ich mir absolut sicher, das richtige vorzuhaben.

Bei den „Freunden“ wird so gut wie jeder genommen, die Bewerbungsverfahren überlässt man hier den Projekten in den Gastländern. Ich bewarb mich auf vier Stellen: in Thailand, Indien, Südafrika und Namibia. Mitte März war es dann so weit: ich hatte die Zusage aus Kapstadt / Südafrika. Ich würde im kommenden September in den Flieger steigen und ein Jahr am Kap der guten Hoffnung verbringen. Ich würde ein Jahr weg sein und etwas erleben! Als mir das klar wurde, konnte ich die ganze Welt umarmen.

Fortsetzung folgt...

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