Dienstag, 22. Dezember 2015

Das tip in der Winterpause vom 23.12. bis 08.01.

Das tip ist vom 23.12. bis 08.01. in der Winterpause!

Wir wünschen Allen schöne Feiertage und einen Guten Rutsch ins Jahr 2016 und sind ab dem 11.01. wie gewohnt für euch da.



Hier noch ein kleiner Weihnachtsgruß!

Montag, 21. Dezember 2015

Weihnachten in London - Au Pair




Katharina hat einen Au Pair Aufenthalt in London gemacht. Sie war zwar direkt an Weihnachten nicht dort, hat aber die Vorweihnachtszeit erlebt und berichtet hier von ihren persönlichen Erfahrungen.


Foto: Katharina E.

Ich war wohl noch nie so sehr und so früh in Weihnachtsstimmung, wie im Jahr 2011, als ich als Au-pair in London war. Bereits Anfang November wird dort die Vorweihnachtszeit mit dem Anschalten der prachtvollen Weihnachtsbeleuchtung in den großen Einkaufsstraßen, wie der Oxford Street und der Regent Street, eingeläutet. In den Schaufenstern von Harrods und Co. rieselt der Kunstschnee und zu Hause vor dem Fernseher freut man sich über die diesjährige zauberhafte Weihnachtswerbung von John Lewis. 

Foto: Katharina E.

Das Somerset House, der Tower of London und weitere tolle Locations laden zum Schlittschuhlaufen ein, am Trafalgar Square wird der riesige Weihnachtsbaum aufgestellt und im Hyde Park startet das Winter Wonderland, ein Weihnachtsmarkt, der ein bisschen an ein Volksfest erinnert und auf dem man überraschenderweise viele deutsche Stände findet. Die ganze Stadt kommt einem zu dieser Zeit einfach magisch vor.


Foto: Katharina E.
Auch zu Hause bei meiner Gastfamilie macht sich die Weihnachtsstimmung langsam bemerkbar. Anton und Oscar, meine beiden Au-pair Kinder, fangen an sich Gedanken über ihre Weihnachtsgeschenke zu machen. Die Wünsche verändern bzw. vermehren sich beinahe täglich und wie erwartet haben sie alle etwas mit Fußball oder Autos zu tun. Auch bei den Lebensmitteleinkäufen macht sich Weihnachtsstimmung breit. Lebkuchen gibt es in England zur Weihnachtszeit zwar nicht, aber dafür Mince Pies. Das sind kleine, wirklich leckere Kuchen, die mit getrockneten und kandierten Früchten, wie Rosinen, Äpfel und Orangen gefüllt sind. Meine Gastmutter fängt an das Haus weihnachtlich zu dekorieren und gerät zunehmend in Stress mit dem Kauf der Weihnachtsgeschenke und den Vorbereitungen für den Urlaub in Dubai, den die Familie jedes Jahr vor Weihnachten macht. Sie erzählt mir von ihrem Weihnachts-Fauxpas vom letzten Jahr, als sie vergessen hatte die Geschenke für die Kinder zu kaufen, was ihr aber erst auffiel, als sie am 24. Dezember wieder in London ankamen und auf dem Nachhauseweg vom Flughafen an einem Spielzeuggeschäft vorbei fuhren. Glücklicherweise haben die Geschäfte in England aber am 24. Dezember nachmittags noch auf, da dort der Weihnachtstag erst am 25. Dezember ist. 

Ich selber fliege über Weihnachten nach Hause, um die Feiertage mit meiner Familie zu verbringen. Als ich wieder komme, ist London von einer weißen Schneedecke bedeckt, die für Chaos bei den öffentlichen Verkehrsmitteln sorgt. An strömenden Regen sind Londoner gewöhnt, aber sobald die erste Schneeflocke fällt, kommt keiner der roten Doppeldeckerbusse mehr pünktlich. Als ich bei  meiner Gastfamilie ankomme, warten Anton und Oscar schon auf mich, um mir ihre neuen Spielsachen zu präsentieren und mir alles von ihren Weihnachtstagen zu erzählen.

Foto: Katharina E.

Am Abend des 24. Dezembers, dem Abend vor Weihnachten, haben die beiden ihre Wunschzettel geschrieben und ihn dann ins Ofenfeuer geworfen, damit all ihre Wünsche den Kamin hinauf zu Father Christmas steigen. Als sie dann am nächsten Morgen aufwachten, lagen unter dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum zahlreiche Geschenke oder aus Sicht eines Au-pairs: noch mehr Spielzeug, dass nicht aufgeräumt wird. Zum Mittagessen versammelte sich dann die ganze Familie bei den Großeltern, wo es wie jedes Jahr einen gefüllten Truthahn und zur Nachspeise Christmas Pudding gab. Der Christmas Pudding ist ein süßes Dessert, das aus Trockenfrüchten, Nüssen, Eiern und Brotkrumen besteht und eigentlich nichts mit dem Pudding, wie wir ihn kennen zu tun hat.


Foto: Katharina E.

Den Boxing Day (26. Dezember) nutzten sie für einen gemeinsamen Ausflug in die Stadt, um dort am Somerset House Schlittschuh zu laufen und in einem schönen Restaurant essen zu gehen. Nachdem die beiden Jungs mir das alles ganz aufgeregt erzählt hatten, bekam ich auch noch ein Weihnachtsgeschenk von ihnen.

London ist immer einen Besuch wert, aber gerade zur Weihnachtszeit ist die Stadt einfach zauberhaft!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Weihnachten in Neuseeland - Work & Travel



Nina hat bereits auf unserem Blog einen Erfahrungsbericht zu ihrem Work & Travel Aufenthalt in Neuseeland geschrieben, heute erzählt sie aber speziell, wie sie Weihnachten verbracht hat. 


Foto: Nina N.
Weihnachten einmal anders rum!

Seit nun mehr 4 Monaten war ich mit meiner Freundin Sarah in Neuseeland unterwegs und die Weihnachtszeit rückte näher. Der große Weihnachtstraum von weißen Weihnachten, Plätzchen und Weihnachtsmärkten sollte es in diesem Jahr nicht geben, deshalb waren wir umso gespannter was uns erwarten sollte.
Kurz vor den Feiertagen waren wir noch unterwegs und sollten dann ab dem 20.12 an unserem neuen Arbeitsplatz sein.

Eins kann ich euch sagen: Kiwis stehen auf Weihnachten, auch wenn es ganz anders ist.
Was bei uns Advent ist, ist dort eher eine Art Faschingsparty. In jeder größeren Stadt gibt es „christmas parades“. Stundenlange Umzüge bei den die Ortsansässigen Vereine oder Firmen mit bunt geschmückten Wagen und verkleideten Weihnachtsfans durch die Straßen ziehen. Viel Tam-Tam und Konfetti darf hierbei auch nicht fehlen.



Foto: Nina N.
Foto: Nina N.
Foto: Nina N.
Auch in den Geschäften hat Weihnachten Einzug gehalten, falschen Schnee und alles Mögliche an Dekoration findet sich in jeder Ecke.
Kurz vor dem Heiligabend wurde ich unterwegs gefragt, warum Deutsche eigentlich immer so viel essen. Die Antwort war nicht schwierig, in Deutschland sind es nicht 30°C…. zumindest noch nicht.
Den Heiligabend verbrachten wir in einem Jugendcamp in der Nähe von Wellington, wo wir für die nächsten Wochen bleiben sollten. Da die meisten Mitarbeiter über die Feiertage zu ihren Familien nach Hause gefahren sind, sollte es recht ruhig werden.

Unser großes Glück war, das unser Chef sich unserer erbarmte und uns zu sich und seiner Familie zum Essen eingeladen hatte.

Somit war dies unser Weihnachten 2012:

24.12.2012: arbeiten, arbeiten, arbeiten… jaaa und arbeiten. Heiligabend wird hier nicht wirklich gefeiert, los ging es erst am 25.12.

25.12.2012: ausschlafen, mittags zum Lunch bei unserem Chef und nachmittags die liebe Lena (weit gereiste Freundin bzw. Schwester) vom Flughafen abholen. Das Essen war typisch für Neuseeland, es wurde gegrillt. Nach einem kleinen Nickerchen am Pool spazierten wir dann zum Strand. Für alles andere war es ehr viel zu heiß.

26.12.2012: ab heute war der ganze Spuck eigentlich auch schon wieder vorbei. Offiziell  sind zwar noch Feiertage, jedoch wird nicht mehr wirklich gefeiert.

Weihnachten war definitiv vorbei, nach dem schon ab dem 27.12 wieder Osterdekoration in den Geschäften zu finden war.
Die Feiertage in Neuseeland zu verbringen, ist auf jeden Fall empfehlenswert. Auch wenn man alleine reist, auf Grund der immer andauernden Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Kiwis, wird hier niemand Weihnachten alleine verbringen.

Samstag, 19. Dezember 2015

Weihnachten in Equador - weltwärts Freiwilligendienst



Elena hat einen weltwärts-Freiwilligendienst in Equador gemacht und dort auch Weihnachten verbracht. Hier sind ihre persönlichen Erfahrungen.




In Ecuador habe ich mein erstes Weihnachten in Flipflops und kurzen Hosen verbracht. Unter Palmen, bei strahlendem Sonnenschein und bei konstant hohen Temperaturen kam aber trotzdem schon Anfang Dezember Weihnachtsstimmung auf…

Nach meinem Abi war ich für ein Jahr in Ecuador und habe in einem Mädchenkinderheim einen Freiwilligendienst geleistet. Ich habe mit drei anderen deutschen Freiwilligen direkt in dem Kinderheim gewohnt und gearbeitet. Unsere Arbeit bestand darin, die Erzieherinnen bei allen anfallenden Aufgaben zu unterstützen. Wir halfen beim Haare machen am Morgen, beim Kochen, beim Putzen, bei den Hausaufgaben und konnten die Freizeit für die Mädchen gestalten. 

Foto: Elena W
Weihnachten wird in Ecuador so ähnlich wie in Deutschland gefeiert. Aber ein paar kleine Unterschiede gab es natürlich schon. Anfang Dezember wurde in jedem Haus des Kinderheimes ein künstlicher Weihnachtsbaum aufgestellt, der mit bunten Glitzergirlanden, seeeeehr viel Lametta und anderen glitzernden Anhängern geschmückt wurde. Allgemein war die Deko sehr bunt und glitzernd und dadurch auch ein bisschen kitschig. Zusätzlich zum Weihnachtsbaum wurde auch noch eine kleine Krippe mit Figuren, Jesuskind und allem Drum und Dran aufgestellt. In der Vorweihnachtszeit haben die Kinder mit ihrem Gesangslehrer oft spanische Weihnachtslieder gesungen, von denen ich auch gleich ein paar gelernt habe. Viele kannte ich aus dem Deutschen, sie waren vom Inhalt gleich, nur eben auf Spanisch.
Um uns an die Vorweihnachtszeit in Deutschland zu erinnern, haben meine beiden Mitfreiwilligen und ich uns einen Adventskalender gebastelt, den wir mit kleinen Geschenken bestückt und an einer Schnur quer durch den ganzen Raum gehangen haben.

Foto: Elena W.


Im Dezember haben wir auch sehr oft alleine oder mit den Kindern zusammen deutsche Weihnachtsplätzchen gebacken.  Die kamen bei den Ecuadorianern sehr gut an, weil in Ecuador Plätzchen backen zu Weihnachten nicht so verbreitet ist.


Foto: Elena W.





Am 24. Dezember fand dann eine große Weihnachtsfeier im Kinderheim statt. Es gab ein von den Kindern dargestelltes Krippenspiel, einen Gottesdienst und ganz viel zu essen. Wie immer gab es natürlich Reis, und dazu Fleisch, Gemüse, Salat und Süßes.
Es war eine schöne und besinnliche Stimmung, die Kinder haben alle Geschenke bekommen und waren glücklich.
Foto: Elena W.





Auch ich habe von meiner Familie in Deutschland pünktlich zu Weihnachten ein Paket bekommen, über das ich mich natürlich auch wahnsinnig gefreut habe.







Dann waren wir am 25. noch zu einem Weihnachtsessen bei einer befreundeten ecuadorianischen Familie eingeladen.

Sie hatten einen sehr kitschigen Weihnachtsbaum, der sich dreht und mit glitzernden Schleifen und Schmetterlingen geschmückt war. Zum Essen gab es traditionell Truthahn, Reis, Salat und vieles mehr. Ich habe mich bei unseren ecuadorianischen Freunden sehr wohl gefühlt, sie waren immer sehr gastfreundlich und lieb zu uns. Denn zu Weihnachten einfach drei relativ fremde Mädchen einzuladen, finde ich auch nicht selbstverständlich. Ich habe Weihnachten in Ecuador insgesamt also sehr positiv in Erinnerung. Ich habe die Kälte und den Schnee kein bisschen vermisst. Von mir aus könnte ich Weihnachten jedes Jahr unter Plamen verbringen. Das Einzige was ich vermisst habe, ist das deutsche Essen, vor allem die leckeren Thüringer Klöße, die es bei uns zuhause immer zu Weihnachten gibt.

Freitag, 18. Dezember 2015

Weihnachten in Australien - Work & Travel



Unsere Pädagogische Mitarbeiterin Jana war zwischen Schule und Studium für 7 Monate in Australien und hat dort Work & Travel gemacht. 




Da man von Australien nicht mal eben nachhause fliegt, habe ich Weihnachten 2003 dort verbracht. 
Am 24.12. war ich Parasailing und an den Weihnachtsfeiertagen auf einem Segelturn um die Whitsunday Islands.




Mehr erfahrt ihr im Video:

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Weihnachten in Kolumbien - IJFD Freiwilligendienst

Carla hat einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) in Kolumbien gemacht und dort auch Weihnachten verbracht. Hier sind ihre persönlichen Erfahrungen.

Während meines Freiwilligendienstes mit IJFD hatte ich die Möglichkeit, Weihnachten in Kolumbien zu verbringen. Ein ganz besonderes Erlebnis, denn Weihnachten ist in Kolumbien ziemlich anders als in Deutschland.
Ende November beginnt- wie auch bei uns- die Weihnachtszeit. Wirkliche Weihnachtsstimmung kam bei mir aber nicht auf, denn bei den ganzjährigen hochsommerlichen Temperaturen in meiner Gaststadt Girardot dachte ich sowieso die ganze Zeit, es wäre August.

Foto: Carla F.
Dies änderte sich auch nicht, als meine Gastmutter begann die Weihnachtsdeko der letzten Jahre aus einem Schrank zu holen und das ganze Haus zu schmücken. Goldene Weihnachtskugeln, Girlanden, ein Tannenbaum aus Plastik (richtige gibt’s in Kolumbien nicht), große Schneemännerfiguren und eine in bunt leuchtende Lichterkette, die die gesamte Hausfassade schmückten, gehörten zum Inventar. Doch als wäre es nicht genug, ging meine Gastmutter fast jeden Abend nach der Arbeit in Einkaufsläden und kaufte neue Sachen. In unserem „conjunto“ (vergleichbar mit einem Reihenhauskomplex) hatte sich ein regelrechter Wettstreit angebahnt, wer die meiste und die schönste Weihnachtsdeko hatte.

Foto: Carla F.
Das hatte auch einen bestimmten Grund: am 16. November beginnt nämlich die sogenannte „Novena“. Die „Novena“ ist eigentlich ein Weihnachtsgebet, von dem in den Tagen vor Weihnachten jeweils ein Teil gebetet wird. Zu diesem Anlass trifft man sich jeden Abend bei jemand anderem aus dem Freundeskreis, der Nachbarschaft oder der Familie. Dann wird der Weihnachtsschmuck des Gastgebers bewundert, aber besonders jedoch die Krippe. Anders als in Deutschland besteht die typische Weihnachtskrippe nicht nur aus dem Stall, Jesus, Maria und Josef. Die kolumbianische Weihnachtskrippe ist groß und um das Jesuskind herum befindet sich eine regelrechte Landschaft, mit Schafherden, Bergen und vielen weiteren Figuren.

Das Gebet ist allerdings nur ein kleiner Teil dieses abendlichen Treffens. Gemeinsam werden „Villancicos“ (Weihnachtslieder) gesungen und der Gastgeber serviert „Natilla“, ein Pudding aus Maismehl, meist mit Karamellgeschmack und „Buñuelos“, kleine Knödel aus Maniokmehl. Außerdem wird auch oft „Aguardiente“ getrunken, der typische kolumbianische Anisschnaps. Dann wird getanzt, diesmal allerdings auf eher normal erscheinende Tanzmusik, die die Kolumbianer ebenfalls als Weihnachtslieder bezeichnen, da man am Weihnachtsabend zu diesen Liedern tanzt.

Diese Tradition ist wirklich sehr schön, doch außerdem gibt es auch eine andere sehr schöne Weihnachtstradition, die mich sehr beeindruckt hat.
In der Nacht von den 7. Auf den 8. Dezember (der Tag der Unbefleckten Empfängnis) werden zu Ehren der in Kolumbien sehr verehrten „Virgen María“ (Jungfrau Maria) vor jedem Haus viele Kerzen aufgestellt und angezündet. Manche Familien verkünsteln sich dabei richtig, und basteln bunte Lichter und Kerzen, die sie zum Teil über der ganzen Straße verteilen.
Überhaupt sind „las luces Navidad“ (die Weihnachtslichter) etwas sehr wichtiges in Kolumbien. Alles wird, fast schon übertrieben bunt und auffällig mit Lichterketten geschmückt, vor allem in und um die Einkaufszentren.

Foto: Carla F.
Das Weihnachtsfest selbst läuft ähnlich ab wie die „Novena“. In der Region Girardot gibt es als Festessen meist „Tamal“ oder „Lechona“, ein sehr typisches Gericht. Es besteht aus einer Masse aus Reis und Kichererbsen, vermischt mit Hühner- oder Schweinefleisch, eingerollt in ein Essbanenblatt. In den heißen Regionen des Landes versammelt man sich nach dem Essen draußen und es wird die ganze Nacht getanzt. In der Hauptstadt Bogotà, in der es ja eher kälter ist, bleiben die Familien dagegen in ihren Häusern.

Weihnachten in Kolumbien war wirklich ein tolles Erlebnis, und sobald ich kann werde ich zur Weihnachtszeit wieder nach Kolumbien zurückkehren um noch mehr Traditionen und Arten, Weihnachten zu feiern, kennenzulernen.
           
In den Tagen bis Weihnachten folgen noch viele weitere Erfahrungen von Weihnachten Weltweit.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Weihnachten in Frankreich - Service Civique

Marie hat einen "Service Civique" gemacht, quasi ein Französischer Zivildienst. Den kann man auch als EU-Staatsbürger mache und jetzt haltet euch fest, sogar schon ab 16 Jahren. Dafür braucht man dann natürlich das Einverständnis der Eltern. Marie selbst war 17, als sie den Freiwilligendienst gemacht hat. 


Foto: Marie R.
Von September 2013 bis September 2014 war ich in Frankreich, am westlichen Ende der Bretagne, in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dort leben diese mit BetreuerInnen wie mir zusammen in dezentralen Wohnunterbringungen. Der ganze Alltag gestaltet sich gemeinschaftlich: man isst gemeinsam im Wohnhaus und geht später in die Arbeit.



Je nach Behinderungsgrad der Person arbeiten diese dort in verschiedenen Bereichen: in Schreinerei, Tischlerei, Gärtnerei, Küche, Baumfällerei und einer auf die Beschäftigung der schwächeren und stärker durch die Behinderung eingeschränkten Menschen ausgelegten Werkstatt.

Foto: Marie R.
Foto: Marie R.

In der Vorweihnachtszeit, die genau betrachtet bereits im Oktober begann, ging es in allen verschiedenen Arbeitsbereichen (mit Ausnahme vielleicht der Küche) los mit der Arbeit für den Ende November angedachten alljährlichen Weihnachtsmarkt. 







Die Schreinerei baute kleine Holzkisten mit Holzspreiseln aus der Baumfällerei zum Anschüren für Holzöfen, die Tischlerei baute alle Arten von Tischen und Lampenfüßen, die Gärtnerei pflanzte Weihnachtssterne ein.





Ich selbst arbeitete in der Werkstatt, die die schwächeren Leute beschäftigte. Zusammen buken wir Gewürzbrot und kleinere Backwaren (Plätzchen sind in Frankreich eher unbekannt), bastelten alle Arten von Papiersternen, machten Laubsägearbeiten für Weihnachtskrippen, als Dekoration zum Aufhängen an den Christbaum, sägten Holzpuzzels aus und bemalten diese. Wir bekamen auch viele Obstspenden und machten viele Sorten von Marmelade. All diese verschiedenen Dinge verkauften wir an unserem Weihnachtsmarkt, der über zwei Tage ging und viele Besucher anlockte.

Foto: Marie R.
Foto: Marie R.

Aber nicht nur diese: es kamen auch andere Verkäufer aus ähnlichen Projekten, mit denen wir auch über das Jahr viel Kontakt pflegten. Diese stellten auch in kleineren Wohnprojekten mit z. B. ehemaligen Obdachlosen oder depressiven Menschen Mosaikbilder her. Mit diesen Leuten, die zum Verkauf ihrer Waren zu Besuch gekommen sind, feierten wir auch gleich den ersten Advent.





Das lief so ab: die Gemeinschaft, in der ich den Freiwilligendienst verbracht habe, besteht aus drei dezentralen Wohngruppen. An den ersten drei Adventen wurde jeweils in einem der Häuser gefeiert. 

In Frankreich feiert man wie in Deutschland auch mit einem Adventskranz und vier Kerzen. Ebenso wird ein Christbaum für den Heiligabend geschmückt, wie bei uns. 

Foto: Marie R.
Der erste Advent fand gleich bei mir im Haus statt. Ich rüstete mich gut, indem ich von ca. fünf Sorten jeweils drei Backbleche voll Plätzchen buk. Von meinen französischen Kollegen erntete ich dafür nur verwunderte, erstaunte und teilweise begeisterte Blicke. Wie bereits erwähnt sind Plätzchen in Frankreich unüblich, aber, wie sich herausstellte, gern gesehen. Sie fanden schnell Absatz.

Foto: Marie R.


Am vierten Advent schließlich versammelte sich dann die ganze Gemeinschaft, die aus ca. 80 Leuten besteht, in einem großen Saal und feierte dort auf den heiligen Abend hin.
Der Heilige Abend selbst lief dann wie folgt ab: in den einzelnen Häusern wurde um fünf Uhr ein vorgezogenes Abendessen gemacht. 




Um sieben Uhr waren dann alle zur heiligen Messe in der großen Kirche in der nächstgrößeren Stadt versammelt. 
Foto: Marie R.
Die Gemeinschaft, in der ich war, gehört zur Arche Frankreich und beruft sich auf christliche Grundwerte. Deswegen war der Gottesdienst ein ganz zentrales Element des Abends und wurde sogar von Mitarbeitern, Freunden, Bekannten und Kindern der Gemeinschaft moderiert, d. h. sie bildeten das Orchester, lasen die Bibelverse und animierten die Messe, in der es kein klassisches Krippen-Singspiel gab, sondern von Weihnachten rund um den Globus handelte.


Nach dem Gottesdienst fuhren dann alle zurück in eines der drei Wohnhäuser. Jedes Haus hatte vorher schon Kuchen, Apfel- und Früchtebrot gebacken und brachte nun seine Leckereien dorthin mit. Den Weihnachtsabend verbrachten dann alle gemeinsam damit, neben heißer Schokolade zu schlürfen und Gebäck zu essen, mit dem Singen von Weihnachtsliedern und mit Gesprächen. Es waren an diesem Weihnachtsabend sehr viele der Menschen mit Behinderung der Gemeinschaft anwesend sowie die Mehrzahl der Betreuer aus den Häusern, wie ich ebenso eine war. Zusätzlich waren aber auch die festangestellten Mitarbeiter anwesend, teilweise mit deren Ehepartnern und Kindern. Somit waren wir eine wirklich große Anzahl von Leuten und es herrschte eine richtig gute Stimmung. Die Feier ging mindestens drei Stunden lang.

Die Bescherung, wie in Frankreich üblich, fand erst am 25. Dezember zum Frühstück im kleinen in den einzelnen Wohnhäusern statt. Dazu hatten wir wieder schön einen Tisch gedeckt und kleine Knabbereien wie meine restlichen Plätzchen und Stollen aus dem Elsass bereit gestellt. An Weihnachten 2013 wurde "gewichtelt": Über die Adventszeit hinweg war es bereits die Aufgabe der Wichtel, der zu beschenkenden Person immer wieder kleine Aufmerksamkeiten zu machen, ohne dass diese bemerkt, von wem sie kommen. Am 25. wurde das Geheimnis dann aufgelöst und ein etwas größeres Geschenk als es die vorherigen waren überreicht. Da wir uns in den Häusern intern sehr gut kannten, waren die Geschmäcker der einen oder anderen bekannt und es kamen sehr passende und lustige Geschenke an, die zu viel Gelächter führten. Auch wenn es dem einen oder der anderen, gerade den Personen mit Behinderung, nicht leicht gefallen war, die ganze lange Adventszeit das Geheimnis für sich zu behalten, so war es doch fast immer gelungen, die jeweils andere Person zu überraschen.

Foto: Marie R.
Am Mittag des 25. Dezember wurde nochmal so richtig aufgetischt: es gab Garnelen und Austern, wieder in einem recht weit gefassten, gemeinschaftlichen Rahmen. Die Desserts wurden aufwändig angerichtet und dekorativ auf den Tischen verteilt. Es war ein richtiges Festmahl!





Foto: Marie R.

Mit dem 25. Dezember war Weihnachten dann auch schon wieder sehr schnell vorbei, denn die verbliebenen Hausbewohner, die noch nicht zu ihren Familien gefahren waren, holten dies an den Feiertagen nach. Die Nachweihnachtszeit gestaltet sich in der Gemeinschaft in aller Regel sehr ruhig. 2014 fuhr ich wieder zu Weihnachten hin.

Foto: Marie R.



Am Abend des 25. machte eine kleine Gruppe, in der ich dabei war, einen Spaziergang am Meer (das Dorf, in dem ich lebte, liegt nur 5 km vom Atlantik entfernt). In der Bretagne ist es auch an Weihnachten nicht richtig kalt und so genossen wir bei lauen geschätzten 10 °C den Sonnenuntergang.





In den Tagen bis Weihnachten folgen noch viele weitere Erfahrungen von Weihnachten Weltweit.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Weihnachten in Südafrika - weltwärts-Freiwilligendienst

Von Lukas, der in Südafrika einen Freiwilligendienst über das Programm weltwärts gemacht hat, konntet ihr auf diesem Blog schon lesen. Jetzt schreibt er über seine besondere Erfahrung speziell an Weihnachten in Südafrika. Wenn ihr die Erfahrungsberichtposts von ihm verpasst habt, könnt ihr sie euch gerne noch durchlesen.


Foto: Lukas F.
Zur Weihnachtszeit hatte ich gerade meinen ersten längeren Urlaub vom Freiwilligendienst und bin in einem kleinen Auto mit drei Mitfreiwilligen durch ganz Südafrika gefahren. Vier Wochen lang ernährten wir uns nur morgens von Haferschleim, mittags Obst und abends entweder Reis oder Nudeln plus X. Geschlafen wurde oft im Freien, manchmal auch im Zelt und einmal im Auto - alles schön günstig und abenteuerlich eben. Der Roadtrip war unvergesslich schön, ich habe ein ganzes Tagebuch darüber vollgeschrieben!

Zur Bescherung musste ich ihn allerdings unterbrechen: meine Familie war aus Deutschland nach Südafrika geflogen, um über Silvester zu bleiben. Daher wurden mir von meinen Eltern Flugtickets von Durban nach Kapstadt und zurück spendiert, damit ich die Feiertage mit der Familie in der Ferienwohnung verbringen konnte.
So richtig wollte ich gar nicht, ehrlich gesagt. Mein neues Leben hatte gerade erst richtig begonnen und da war es ein seltsames Gefühl, diese bekannten Gesichter so früh schon wiederzusehen. Im Gegenzug wurde mir gesagt, ich benehme mich "irgendwie verbuscht".

Wir wohnten in einer reicheren Touristengegend, gingen abends zum Essen, besuchten die Pinguine, das Kap der guten Hoffnung, die Innenstadt, fuhren viel mit dem Auto und hüpften hin und wieder in den Pool der Ferienwohnung. Von den meisten Dingen hatte ich mich ja in den Tagen vor meiner Abreise so ziemlich verabschiedet.
Foto: Lukas F.
Aber trotz des ungewohnten/ungewollten Luxus waren es ein paar schöne Tage, in denen beide Seiten sich auf dieses und jenes mal einlassen mussten und es am Ende immer ganz lustig war. Ein Ausflug ging z.B. zu meiner Kindergarten-Mama im Township, die darauf brannte, meine richtige Mama kennenzulernen und sich mit ihr zu "messen", was sehr unterhaltsam war.
Heiligabend war ich dann samt Eltern, Schwester, Opa und Onkel in der Wohnung versammelt, sodass fast alles so wie immer war, außer den 30°C Außentemperatur.


Letztendlich bin ich wieder zu meinen Freunden gestoßen, die sich derweil die Drakensberge angesehen hatten, und dann ging es weiter quer durch die Regenbogennation Südafrika, hinein ins schönste Silvester meines Lebens, nach Swaziland, durch den Krüger-Park, nach Botswana, durch die Kalahari-Wüste und irgendwann auch wieder zurück nach Hause - in die "Mothertown" Kapstadt!

In den Tagen bis Weihnachten folgen noch viele weitere Erfahrungen von Weihnachten Weltweit.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Hauptthema im Dezember - Weihnachten weltweit



Im Dezember beschäftigt sich unser Blog mit dem Thema Weihnachten weltweit. Es wird viele Informationen und Erfahrungsberichte zu Weihnachten in anderen Ländern geben. Weihnachten am Strand in Australien, in einer glitzernden Metropole wie London oder in Frankreich? Das und vieles mehr erwartet euch!

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