Mittwoch, 30. September 2015

workaway in Israel - letzte Woche - Woche V

Lukas war insgesamt 5 Wochen über workaway in Israel. Heute kommt die letzte Woche und damit der Abschluss seines Erfahrungsberichtes. Bei einem workaway-Aufenthalt arbeitet man 4 bis 5 Stunden täglich beim Gastgeber mit und bekommt dafür kostenlos Unterkunft und Verpflegung.

Fortsetzung von Woche IV...


Liebe Reisefreaks,

seit einigen Stunden bin ich nun wieder zurück in Deutschland und kann auf fünf tolle Wochen im Nahen Osten zurückblicken.

In Israel habe ich nicht nur jede Menge Outdoor-Action gehabt und andere abgefahrene Sachen gemacht, sondern auch richtig viel dazugelernt. Über Politik und Geschichte habe ich hier zwar sehr wenig erzählt, aber um das zu begreifen muss man ohnehin selbst vor Ort gewesen sein - es gibt so viele Aspekte, dass keine Berichterstattung darüber jemals objektiv sein könnte. Nebenbei habe ich mit all den Geschichten neben vielen interessanten Leuten auch sehr gute Freunde gefunden.


In meinen letzten Tagen in Mitzpe Ramon habe ich noch die ein oder andere Wanderung gemacht, meine Nachfolgerin Christina (ebenfalls Deutsche, aus München) kennengelernt und mit ihr ein paar Tage auf das Hostel aufgepasst, während Lee und Yoash auf einer Hochzeit waren. Wir haben sogar selbst ein Shabbat-Dinner organisiert!






Vor ihr liegen jetzt noch vier spannende Wochen, in denen auch der Regen über den Negev kommen wird und die Wüste umso lebendiger macht - ich beneide sie um das Erlebnis. Nicht umsonst lautet ein Spruch: "Die Welt ist mein Zuhause" - denn der Abschied ist mir zwar schwer gefallen, aber ich hatte das gute Gefühl, wiedermal genau so ein Zuhause gefunden zu haben. Im Flugzeug durfte ich schließlich noch einen Abschiedsbrief öffnen, der an "King Lukas" adressiert war - und ich wusste, dass man auch mich vermissen wird.


Ich bin froh, mich trotz aller skeptisch hochgezogenen Augenbrauen für dieses Abenteuer entschieden zu haben, denn die Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen und ich habe meinen Horizont wieder um ein Stückchen erweitert. Jetzt, wo das nächste Semester im Studium bald beginnt, freue ich mich auch schon auf die nächsten Ferien, in denen ich mein Fernweh wieder befriedigen möchte. Mit workaway brauche ich bis dahin nur etwas Geld für den Flug verdienen und ein paar nette Leute finden.









Ich hoffe, ich habe euch mit meinen Berichten ein bisschen auf die Reise mitnehmen können und euch vielleicht auch zu einem Besuch auf www.workaway.info überreden können. Vielleicht sehen wir uns ja eines Tages irgendwo auf Abenteuersuche in der wundervollen Ferne. :)

Beste Grüße und allzeit gute Reise!
Lukas

PS: hier sind die Videos, die ich über das Hostel und andere Angebote rund um Mitzpe Ramon erstellt habe:
https://www.youtube.com/watch?v=67nQd1-sy7w
https://www.youtube.com/watch?v=yLLXzmQ0C3c
https://www.youtube.com/watch?v=_oo1D1rhwQY
https://www.youtube.com/watch?v=xyVmJLPkkG8
https://www.youtube.com/watch?t=1&v=7jEPt_dIdBY (das gibt es auch noch auf Hebräisch)

Dienstag, 29. September 2015

Interaktiver Vortrag zu Bewerbung und Karriere

Vortrag Erfolgreich in den Beruf Jürgen Hesse
Bis zum 02.10. könnt ihr euch noch für den interaktiven Vortrag "Erfolgreich in den Beruf - erfolgreich im Beruf" von Jürgen Hesse anmelden. Er wird am 13.10. von 15 bis 17 Uhr in der Hauptfiliale der Stadtsparkasse Augsburg, in der Halderstraße, sein und hilfreiche Tipps zu Bewerbung und Karriere geben.



Dabei werden z.B. folgende Fragen beantwortet:

Wie finde ich den Beruf, für den ich geeignet bin?
Und einen, der mir auch Spaß macht?
Welche Prinzipien stehen hinter beruflichem Erfolg?
Wie kann ich meine persönlichen Stärken erkennen?

Sonntag, 27. September 2015

workaway in Israel - Shani Tova! Frohes Neues! - Woche IV

Lukas war insgesamt 5 Wochen über workaway in Israel. Die ersten drei Wochen seines Erfahrungsberichts hatten wir schon gepostet, heute kommt Woche 4. Bei einem workaway-Aufenthalt arbeitet man 4 bis 5 Stunden täglich beim Gastgeber mit und bekommt dafür kostenlos Unterkunft und Verpflegung.

Fortsetzung von Woche III...

Nicht wundern: wir feiern gerade Rosh Hashana in Israel. Das ist das jüdische Neujahrsfest und bringt gleich zwei Feiertage mit sich. Deswegen ist das „Green Backpackers“ im Moment auch schön voll – aber das ist nicht der einzige Grund.













In der letzten Woche haben wir im Nahen Osten einen meteorologischen Rekord miterlebt. Eine gigantische Staubwolke, die größte, die je gemessen wurde, zog sich vom Roten Meer bis zur türkischen Südküste. Die Nachrichten ähnelten denen bei einem Sturm in Deutschland: es wurde von den Behörden davor gewarnt, nach draußen zu gehen oder sich anzustrengen und es kamen viele Menschen in Krankenhäuser, einzelne sind auch erstickt. Eine ungewöhnliche Situation, denn eigentlich kommen Sandstürme eher im Frühling vor und dann auch mit viel Wind. Das Problem an diesem Staub war, dass es keinen Wind gab, der ihn hätte forttragen können. Und so war nicht nur die Luft voll davon, sondern auch alles, wo der Dreck sich niederlassen konnte.

Die Sichtweite betrug ca. 200 Meter und nicht mal die Sonne war zu erkennen. Ganz großes Pech für unsere Touris im Land, denn die echten Panoramen konnte man sich 7 Tage lang nicht ansehen. Noch dazu heizte sich der Staub tagsüber so sehr auf, dass die Temperaturen bis über 40°C anstiegen… alles nicht so prima.



Trotzdem war die Stimmung gut, wie eigentlich immer im Hostel, und wir hatten ein super Sabbat-Essen mit großer israelischer Beteiligung, DVD-Abende und ich habe Interviews mit Gästen gedreht.
Von Tag zu Tag war dann draußen mehr zu sehen und so kamen wir auch einmal zum Abseilen, das zu unserem Aktivitäten-Angebot für Abenteurer gehört. Dabei steht man zunächst im 90°-Winkel an einer Felswand, springt Seillänge für Seillänge ein Stück nach unten und sagt allen physikalischen Gesetzen adé, bis man irgendwann frei in der Luft sitzt und senkrecht in den Abgrund rutscht. Anfangs ein seltsames Gefühl, aber es gibt einem den richtigen Kick.

Am selben Tag ging dann auch mein Laptop kaputt. Großes Drama: drei Wochen Videoarbeit waren auf diesem Rechner! Per Telefon mit dem „PC-Magier“ von Be’er Sheva verbunden, ließen sich aber meine Daten retten und mir wurde ein Festplattenschaden diagnostiziert. Auch der Informatiker an meiner Seite meinte, es gebe keine bessere Lösung. Dann die faustdicke Überraschung am nächsten Morgen: aus einer naiven Laune heraus schalte ich das Gerät einfach mal an, um mir den Fehler nochmal anzusehen. Auf einmal fährt der Laptop ganz normal hoch, als wäre nie etwas gewesen. Keiner konnte das verstehen, aber es war wohl ein Wunder geschehen: the spirit of Rosh Hashana! J

Damit kann ich ganz normal weiterarbeiten und in meinen letzten Tagen alle Projekte abschließen. Außerdem gibt es mir Zeit, um noch ein bisschen wandern zu gehen und der Wildnis Goodbye zu sagen, bevor es bald wieder zurück nach Deutschland geht.
Vor dem Abflug gebe ich euch dann nochmal ein Fazit. ;)
Bis dann!

Fortsetzung folgt...

Samstag, 26. September 2015

Tag der Sprachen

Am Samstag, den 26.09., findet der europäische Tag der Sprachen statt. Der Aktionstag soll zum Erlernen von Fremdsprachen motivieren und die daraus resultierenden Vorteile bewusst zu machen.

Junge Sprachbegeisterte haben in diesem Rahmen die Möglichkeit am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilzunehmen. Mitmachen könnt ihr, wenn ihr Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 13 oder Auszubildender seid. Beweisen muss man sich im Lesen, Texte verfassen und im Sprechen der Fremdsprache.
Zu gewinnen gibt es tolle Preise, wie Sprachreisen, Stipendien, Geld- und Sachpreise. Anmeldeschluss ist der 6.10.

Auch der Übersetzungswettbewerb "Juvenes Translatores" mit dem diesjährigen Thema "das Europäische Jahr für Entwicklung" gibt Schülern weiterführender Schulen die Chance ihre sprachlichen Fertigkeiten unter Beweis zu stellen.
Schulen organisieren die Teilnahme am Wettbewerb selbst und können sich bis zum 20.10. anmelden.

Sprachkurse und SprachreisenFalls ihr darüber hinaus interessiert an Sprachkursen und Sprachreisen seid, findet ihr mehr Informationen in unserem Flyer.

Freitag, 25. September 2015

workaway in Israel - Salem Aleikum - Woche III

Lukas war insgesamt 5 Wochen über workaway in Israel. Die ersten zwei Wochen seines Erfahrungsberichts hatten wir schon gepostet, heute kommt Woche 3. Bei einem workaway-Aufenthalt arbeitet man 4 bis 5 Stunden täglich beim Gastgeber mit und bekommt dafür kostenlos Unterkunft und Verpflegung.

Fortsetzung von Woche II...

Um 6:05 ging es los mit dem Bus nach Tel Aviv. Ich hatte nur einen normalgroßen Rucksack mit dem Nötigsten dabei und es hat geradeso reingepasst. So war ich um halb 9 gut vorbereitet im schönen Tel Aviv angekommen und ich meine wirklich: schön! Nach kurzem Stopp in meinem Hostel bin ich sofort in die Badehosen gehüpft und zum Strand gelaufen.

Tel Aviv hat die Skyline von Frankfurt, den Beach aus Miami und die Geschäftigkeit aus London – wer hätte das gedacht? Und das Wasser war noch dazu echt erfrischend. Am Nachmittag habe ich noch Jaffa erkundet, das quasi zur gleichen Metropole gehört. Es ist eher der ruhigere, historische Gegenpart zum hippen Tel Aviv. Und ich hatte dort das beste Falafel meines Lebens! Spät abends ging die Hostelgemeinde feiern, erst in eine Bar und dann in einen Jazzclub – irgendwann um 4 war ich im Bett.

Noch etwas durcheinander machte ich mich am nächsten Tag auf ins Zentrum zu Fußgängerzonen und Märkten zwischen den Wolkenkratzern. Die Innenstadt kam sehr modern und gepflegt daher und war sehr lebendig. Nach einem Spaziergang in all dem Bunt stieg ich in den nächsten Bus nach Tiberias am See Genezareth, weit im Norden. Dort war ich zum Sonnenuntergang und es sollte eigentlich ein ruhiger Abend werden, um dann früh ins Bett zu gehen – aber die Überraschung lauerte schon hinter der ersten Tür. Eine Stunde später saß ich auf einmal in einem israelisch besetzten VW-Bus an den Jordan mit ohrenbetäubender Musik und Fahrtwind im Gesicht. Wir hatten Bier gekauft und waren nun unterwegs, um mitternachts in diesen Fluss zu springen. Das war ein herrliches, freies Gefühl und hat richtig Spaß gemacht!

Die Badeserie riss auch am nächsten Morgen nicht ab, als ich versuchte, auf dem See Genezareth zu laufen. Leider fehlte mir die entsprechende Heiligkeit. Am Mittag sagte ich mein Goodbye und reiste weiter nach Katsrin in den Golanhöhen, dem Auenland Israels: eine wirklich hübsche Landschaft mit viel, viel Grün. Hatte ich erst noch gedacht, ich würde mich diesmal einen Abend lang ausruhen, bekam ich eine halbe Stunde nach Ankunft schon wieder Schweißausbrüche – auf dem Fahrrad, 8km bergauf. Ich war mit Davíd aus Ecuador auf der Suche nach einem versteckten Tümpel in der Berglandschaft. Zwischendrin glaubte ich, vor Hitze und Anstrengung aufgeben zu müssen, aber es waren glücklicherweise nur noch 5 Minuten bis zum Paradies. Die Fahrräder einfach liegen lassend, kletterten wir die hohe Felswand zum Wasser hinunter, das schön eiskalt war. Sagenhaft!

Ich verbrachte noch einen Tag dort in den Bergen und machte mich um 9 Uhr auf, den Yehudia-Park zu durchqueren. 12 Kilometer und 9 Stunden ging es über Stock und Stein, mit Klettern und Balancieren, aber das war nicht alles: entlang des Flusslaufs kamen immer wieder Wasserfälle und natürliche Pools vor, die die eigentliche Belohnung für den schwierigen Trail waren. Wandern und ins klare Wasser springen, so ging es immer im Wechsel, war das toll! Am Ende trampte ich über drei Stationen zurück nach Katsrin.

Gut ausgeruht fuhr ich am nächsten Tag ins historische Akkon, das ich mir für ein paar Stunden ansah, bevor ich mit dem Zug nach Jisr-az-Zarqa reiste. Jisr ist das einzige arabische Dorf an der israelischen Küste und es ist ein Fischerdorf. Hier gab es tatsächlich ein winziges Hostel. Und hier traf ich zufällig Douglas aus Alabama wieder, der mein Vorgänger in Mitzpe Ramon gewesen war. Klein ist die Welt! In Jisr ist man plötzlich ganz woanders. Hier gab es keinen Sabbat und der Muezzin hielt einstündige Reden für das Dorf durch einen Lautsprecher. Allerdings gab es auch hier wieder einen tollen Strand.

Bevor ich am nächsten Tag wieder aufbrach, besuchte ich eine Weltstadt des alten Roms: Caesarea! Beeindruckend, wie viel man heute über diese Stadt weiß, obwohl sie dutzende Male zerstört wurde. Ähnlich erging es in der Vergangenheit meiner nächsten Station: das sagenumwobene Jerusalem! Ich erreichte den Busbahnhof spät am Freitag-/Sabbat-Abend und verbrachte ihn bei Livemusik an der Hostelbar mit meinen kanadisch-nordirisch-österreichischen ZimmerkameradInnen.

Weil am Samstag in der heiligen Stadt tote Hose ist, wollte ich einen Tagestrip nach Palästina machen und stieg früh morgens in den Arab-Bus von Ostjerusalem nach Ramallah. Nun ist dieser Ort vor allem aus den Nachrichten bekannt und davon meist aus den schlechten. Aber im Gegensatz zu seinem Image macht diese Stadt einiges her und hat ein aufregendes Zentrum. Neben dem überall spürbaren palästinensischen Nationalstolz, erschien mir die Bevölkerung zudem sehr modern und war echt schick gekleidet. Das verblüffend-normale Haupstadtflair mit einem Touch Palästina-Charme, das hatte etwas besonderes! Nach einigen Stunden in den Gassen Ramallahs war der Tag noch lang und so sah ich mich mal spontan am Sherut-Stand um.

Sheruts sind Sammeltaxis, die für wenig Geld losfahren, sobald sie voll sind. Ich setzte mich aus einer Laune heraus in einen alten Transporter nach Jericho und durfte während der Fahrt reichlich Fragen beantworten, warum ich mich denn in so eine einheimische Klapperkiste setzen würde. Aber so wollte ich das doch! ;) Jericho war für mich als Nicht-Bibel-Kenner relativ unspektakulär, denn überall hatte Jesus mal dies und mal das angefasst und man konnte es fotografieren.

Nebenbei ist es aber auch die älteste menschliche Siedlung der Geschichte, da sie seit Ende der Nomadenzeit dauerhaft Bestand hatte. Die Überreste davon konnte man sich in „Bergen“ (Jericho liegt heute auf ca. -200m u.d.M.) anschauen und mit einer Seilbahn rauffahren. Da oben gab es zwar auch wieder eine heilige Kirche, aber ich war eher wegen der Aussicht dort. Auf meiner Rückfahrt nach Jerusalem gab es dann noch etwas Chaos:  alle israelischen Busverbindungen waren gestrichen worden.

Im Gegensatz zu den anderen Touristen, die mich auf meinen Ratschlag hin offenbar für wahnsinnig hielten, nahm ich eben das nächste Sherut bis zur Grenze und passierte diese als Fußgänger – auch ein Erlebnis. Da gibt es immerhin eine richtig hohe und dicke Mauer und eine Anlage voll scharfer Waffen und hitziger Gemüter. Mit dem Bundesadler auf dem Pass durfte ich aber quasi durch die Kontrollen „schweben“.

Den nächsten Tag widmete ich ganz der heiligen Old City von Jerusalem. Für mich war beides interessant, die legendären Orte wie Grabeskirche, Klagemauer und Felsendom zu sehen, und echten religiösen Fanatismus zu erleben: Menschen spragen singend im Kreis, fielen in Ohnmacht, prügelten sich, bekamen Weinkrämpfe und küssten jede Fuge des heiligen Bodens. Auf dem Tempelberg  zwang man mich hingegen, einen grünen Rock anzuziehen, weil meine Hose angeblich zu kurz war. Dabei spazierten andere Shorts- und sogar Badehosenträger einfach so um die goldene Kuppel – naja. Die dritte Nacht in Jerusalem bestand wieder aus einem Pub Crawl mit den unterschiedlichsten Menschen und Geschichten.

An meinem letzten Reisetag besuchte ich das Tote Meer. Erst stieg ich in Ein Gedi aus, um den Naturpark mit seinen Wasserfällen und Quellen zu besichtigen, und traf dort zufällig Freunde aus Jerusalem wieder. Wenig später fuhren wir weiter nach E
in Bokek, ein russisch-dominierter Badeort am tiefsten Punkt der Erde. Auf diesem Wasser zu liegen, das Gefühl ist echt unbeschreiblich! Ein bisschen fühlt man sich wie ein Astronaut, weil man so seelenruhig auf dem glatten Meeresspiegel dahingleitet. Eine Fingerspitze davon an der Zunge ist allerdings auch schon genug, um jaulend unter die Dusche zu rennen.
Spät abends war ich wieder „zu Hause“, im Green Backpackers in Mitzpe Ramon. Es war eine unvergessliche Reise mit tollen Menschen, vielen Abenteuern und zahllosen Eindrücken. Und nun gehen die Abenteuer wieder im gewohntem Umfeld weiter. 


Davon demnächst wieder mehr!

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 22. September 2015

FSJ im Inland und BFD

Natürlich gibt es auch Freiwilligendienste im Inland!
Nach wie vor sehr beliebt und bei uns häufig nachgefragt sind das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst.

Dazu haben wir auf unserem Blog schon mehrere Beiträge gepostet.

Hier geben wir euch nochmal einen Überblick, falls ihr sie verpasst habt:

Unser ehemaliger Praktikant Daniel hatte die allgemeinen Informationen zu FSJ und BFD für euch zusammengestellt und dabei auf die Unterschiede zwischen den beiden Diensten hingewiesen.

Es gab einen Erfahrungsbericht zum FSJ von Daniel (in der Behindertenhilfe), und einen Erfahrungsbericht zum BFD von Samantha (in einem Jugendhaus).

Außerdem gab es ein Video unserer Mitarbeiterin Annette mit einer Erklärung der Datenbank des tip, auf der ihr nach freien Stellen für FSJ, BFD oder Sozialpraktika suchen könnt.

Montag, 21. September 2015

Deutsch-Französischer Freiwilligendienst

Auch der Deutsch-Französische Freiwilligendienst bietet die Möglichkeit länger ins Ausland zu gehen. Wie der Name schon sagt in dem Fall nach Frankreich. Angeboten wird der Freiwilligendienst vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW).

Ein deutscher und ein französischer Verein entsenden und empfangen gleichzeitig einen oder mehrere Freiwillige und betreuen sie dann gemeinsam. Als Freiwilliger muss man aber nicht zu einem der Vereine gehören.
Der Einsatz ist in den Bereichen Kultur, Ökologie, Soziales, Spot und Schulen möglich.

Logo Volontariat OFAJ / DFJWDeutsch-Französischer Freiwilligendienst
Dauer: 10 Monate (in Schulen), 12 Monaten (in Vereinen)
Alter: 18 - 25 Jahre
Land: Frankreich
Leistungen: monatliches Taschengeld für Unterkunft und Verpflegung, pädagogische Begleitseminare, 24 Tage Urlaub, 21 Tage Fortbildung 


Französischkenntnisse sind nicht unbedingt bei allen Stellen erforderlich und ihr könnt euch beim DFJW auch für ein Sprachstipendium bewerben.

Mehr Informationen: www.freiwilligendienst.dfjw.org (inkl. Erfahrungsberichten)

Das DFJW hat auch einen YouTube-Kanal mit vielen Videos zu den unterschiedlichen Programmen oder Aktionen die es fördert. Dort gibt es auch verschiedene Erfahrungsbericht-Videos zum Deutsch-Französischen Freiwilligendienst, wie zum Beispiel das von Marlon:

Sonntag, 20. September 2015

Europäischer Freiwilligendienst (EFD)

Zum Europäischen Freiwilligendienst (EFD) haben wir schon verschiedene Infos gepostet. Für den Fall, dass ihr sie verpasst habt, ist hier eine Auflistung:

Im Mai hatten wir schon mal einen Beitrag mit allgemeinen Informationen veröffentlicht. Dieser Beitrag enthält auch ein Video, in dem wir Ulrico Ackermann, vom Freiwilligen-Zentrum Augsburg, zum EFD befragt haben, er entsendet selbst Freiwillige.

Außerdem gab es Erfahrungsberichte zum Europäischen Freiwilligendienst, die ihr euch hier nochmal ansehen könnt:

Melina hat einen Erfahrungsbericht zu ihrem EFD in Griechenland geschrieben.








Von Rebecca gab es einen Video, in dem sie von ihrem EFD in Irland berichtet.









Wenn ihr noch Fragen haben solltet, könnt ihr euch gerne bei uns im tip melden, oder einfach vorbei kommen!

Samstag, 19. September 2015

Heute Infostand zu Freiwilligendiensten

Es ist soweit, seit 10 Uhr steht unser Stand im Erdgeschoss der Neuen Stadtbücherei Augsburg, Ernst-Reuter-Platz 1. Wir sind noch bis 15 Uhr da um euch Infos zu Freiwilligendiensten im In- und Ausland zu geben.

Und wir haben auch wieder unser "Wege ins Ausland"-Zuordnungspiel, dieses Mal natürlich nur mit Bildern von Freiwilligendiensten im Ausland, die man dem jeweiligen Programm zuordnen soll.
Schafft ihr es, könnt ihr euch einen kleinen Preis aussuchen!

Freitag, 18. September 2015

Anmeldefristen für geförderte Freiwilligendienste im Ausland ab Herbst 2016

Für geförderte Freiwilligendienste im Ausland muss man sich ungefähr ein Jahr vorher bewerben!
Das bedeutet die Anmeldefristen für die Ausreise im Herbst 2016 laufen jetzt nach und nach aus!!!

Bei den meisten geförderten Freiwilligendiensten bewirbt man sich bei Entsendeorganisationen, die selbst festlegen können, wie ihr Bewerbungsverfahren aussieht. Das bedeutet eben auch, dass es unterschiedliche Bewerbungsfristen gibt.

Nur beim Programm "kulturweit" gibt es eine einheitliche Bewerbungsfrist. Für diesen Freiwilligendienst könnt ihr euch nur im November einen Monat lang auf der Homepage www.kulturweit.de anmelden.


Geförderte und nicht geförderte Freiwilligendienste im AuslandWenn ihr gerade euer letztes Schuljahr begonnen habt und danach einen geförderten Freiwilligendienst im Ausland machen wollt, dann informiert euch jetzt über die verschiedenen Programme und bewerbt euch auf die Projekte, die euch gefallen.

Morgen, Samstag 19.09., könnt ihr euch direkt an unserem Infostand im Erdgeschoss der Neuen Stadtbücherei Augsburg informieren. Natürlich könnt ihr auch gerne zu unseren Öffnungszeiten, Montag bis Freitag von 15 bis 17 Uhr, bei uns im tip vorbeischauen.
Oder ihr ladet euch unseren Flyer runter. In dem findet ihr eine kurze Beschreibung zu den einzelnen Programmen und Internetadressen wo die Entsendeorganisationen zu finden sind.

Mittwoch, 16. September 2015

Infostand zu Freiwilligendiensten in der Stadtbücherei

Zuordnungsspiel beim Internationalen Tag an der Uni
Am Samstag, 19.09., machen wir einen Infostand im Eingangsbereich der Neuen Stadtbücherei, passend zu unserem Monatsthema Freiwilligendienste im In- und Ausland.

Wir informieren zu den verschiedenen Möglichkeiten und Programmen und werden teilweise von jungen Leuten unterstützt, die selbst einen der Freiwilligendienste gemacht haben.

Außerdem gibt es hier wieder die Möglichkeit unser Zuordnungsspiel auszuprobieren, was wir schon beim internationalen Tag an der Uni dabei hatten. Ihr müsst einfach Fotos den passenden Auslandsaufenthalten zuordnen und könnt einen kleinen Preis gewinnen.

Kommt einfach zwischen 10 und 15 Uhr in der Neuen Stadtbücherei, am Ernst-Reuter-Platz 1, in Augsburg vorbei. Ihr findet uns direkt im Eingangsbereich.


Sonntag, 13. September 2015

workaway in Israel - Shalom! - Woche II

Im Moment ist Lukas über workaway in Israel. Insgesamt einen Monat und er hat noch eine Woche. Hier erfahrt ihr jetzt nach und nach, wie sein Aufenthalt war.

Fortsetzung von Woche I...

Zwei Wochen sind nun schon vergangen und ich habe mich bereits gut eingelebt. Der Alltag im Hostel ist nach wie vor sehr stressbefreit und es macht Spaß, ständig neue Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen. Auch viele Deutsche sind hier, es sind schließlich Semester- und auch allgemein Sommerferien. Jedenfalls wird es nie langweilig!
Inzwischen habe ich neben meinen Video-Aufgaben auch mehr administrative Verantwortung bekommen. Lee und Yoash sind nicht immer den ganzen Tag da und so übernehme ich hin und wieder die Check-Ins und gebe Tips zu allen Aktivitäten – mittlerweile kenne ich mich ja ganz gut aus.

Selbst habe ich auch noch ein paar mal die Stiefel geschnürt um im Sonnenaufgang die Wand des Makhtesh hinunter und durch die Wüste zu wandern. Mal fünf, mal zwölf, mal 16 Kilometer und immer in anderer Gesellschaft. Je mehr ich über die Wüste erfahre, desto faszinierender wirkt die ganze Kulisse, der „Krater“ ist ein einmaliges Naturschauspiel. Am Ende jedes Trails ist es übrigens ganz normal, per Anhalter zurück nach Mitzpe Ramon zu fahren. „Hitchhiking“ ist hierzulande eine sehr gängige Art zu reisen, man zeigt einfach mit dem Zeigefinger auf die Fahrbahn. Und wenn nicht gerade Sabbat ist, wird man nach wenigen Minuten auch gleich mitgenommen.

Mitzpe Ramon
Die Leute sind hier oft sehr neugierig. Ob jemand Englisch kann oder nicht, unterhalten wird sich immer gerne und viel. Lustig wird es ab und zu, wenn jiddische Worte fallen (die Mischsprache der aus Deutschland vertriebenen Juden um 1900). Zum Beispiel fährt alle zwei Tage ein Lastwagen durch die Stadt und lässt durch ein Megaphon verkünden: „Alte Sachen, alte Sachen!“ – ein Schrotthändler auf der Suche nach (na klar…) alten Sachen! Im Unterschied zu einigen anderen Siedlungen in Israel, herrscht in Mitzpe Ramon aber zwischen allen Bevölkerungsgruppen die reinste Harmonie.

Ich befinde mich jetzt schon kurz vor der Abreise in meinen Urlaub. Also dem Urlaub im Urlaub. Pro Woche im Hostel bekomme ich nämlich zwei freie Tage und die habe ich mir einfach alle zusammengelegt. Ich werde (hoffentlich) das ganze Land bereisen und auch dabei wieder eine ganze Menge interessante Menschen und deren Geschichten kennenlernen. Das wird sicher super spannend!

Bis danach!

Fortsetzung folgt...

Freitag, 11. September 2015

workaway in Israel - zuhause am Makhtesh Ramon - Woche I

Wir haben ja gerade erst den Erfahrungsbericht von Lukas, von seinem Freiwilligendienst in Südafrika, gepostet. Dort war er 2013-2014. Im Moment ist er über workaway in Israel und bleibt dort auch noch eine Woche. Hier erfahrt ihr jetzt nach und nach, wie sein Aufenthalt war.

Hallo liebes tip und alle Abenteuerfreunde!

Ich schreibe euch heute erstmals von Israel aus und möchte von meiner ersten Woche in diesem wunderbaren Land erzählen.

Auf der Freiwilligen-Plattform www.workaway.info habe ich schon im Mai begonnen, nach einer Stelle zu suchen, wo ich in meinen Semesterferien arbeiten möchte. Ich war ja bereits im Januar unterwegs und habe in einem Hostel in Istanbul (Türkei) ausgeholfen - das hat mir schon sehr gefallen.

Wahrscheinlich war das auch mit ein Grund dafür, dass ich irgendwann hier gelandet bin: "The Green Backpackers" in Mitzpe Ramon, Negev Wüste, Israel. Das ist nämlich auch ein Hostel, aber mehr auf Wanderer und Abenteurer ausgelegt, die die Wüste erkunden wollen. Es hat mich gereizt, für einige Wochen an einen so abgelegenen Ort zu gehen, der aber doch einiges zu bieten haben soll.

Mit Lee und Yoash, meinen Gastgebern, hatte ich mich natürlich auf Skype unterhalten, bevor ich meine Flüge gebucht habe. Mein Job sollte es demnach sein, Videos zu drehen: über das Hostel, über die angebotenen Aktivitäten, von den Gästen und allem drumherum. Darin hatte ich nämlich schon Erfahrung und konnte ein bisschen Equipment mitbringen. Nebenbei sollte ich auch die Gäste ein wenig betreuen, das tat ich ja auch gerne.
Tja und genau das mache ich jetzt, seitdem ich hier bin.


Ich nehme am normalen Leben in diesem kleinen Städtchen teil und habe meine eigene Aufgabe. 
Gestern bin ich zum Beispiel mit den Innenaufnahmen vom Hostel und von der Jeeptour fertig geworden. Das Filmen an sich ist natürlich nicht sooo zeitraubend und beim Bearbeiten teile ich mir die Zeit auch sehr locker ein.

So habe ich nebenher genug Zeit, um das zu tun, was man hier hauptsächlich macht: Wandern gehen im Makhtesh Ramon! Drei Gehminuten von unserer Haustür geht es nämlich 600 Meter (!) in die Tiefe. Der Makhtesh sieht aus wie ein gigantischer Krater, er ist ca. 10 mal 45 Kilometer groß. Dort an den Klippen zu stehen ist schon wirklich beeindruckend.


Am schönsten ist es natürlich, wenn man an einer unserer Sunset-Touren teilnimmt, oder ganz früh aufsteht, um im Morgengrauen mit dem Abstieg zu beginnen. Das hat schon etwas Magisches, wie im Bilderbuch. Dabei darf man nicht vergessen, genügend Wasser, Sonnencreme und einen Hut einzupacken, sonst kann es schnell gefährlich werden.


Ansonsten ist die Negev-Wüste bei 35 – 40°C aber sehr lebensfreundlich: ab und zu begegnet man Tieren wie Ibex-Antilopen, Geiern, Hasen... es gibt sogar Leoparden! (allerdings wird die Anzahl auf nur noch 10 geschätzt und es ist sehr unwahrscheinlich, einen zu sehen) Auf den geführten Touren, die Yoash anbietet und die ich mit der Kamera begleite, erfährt man so einiges darüber, wo man sich eigentlich gerade befindet. Und der ganze Ramon-"Krater" ist ein wahnsinnig großer geologischer Prozess... aber ich will euch nicht mit Wissenschaft langweilen!

Jedenfalls geht und gefällt es mir bis jetzt richtig gut und ich bin froh, hier jeden Tag neue Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen und nebenbei immer weiter in meine neue Umgebung hineinzuwachsen. Inzwischen passiert es mir auch nicht mehr, dass ich mangels Hebräisch-Kenntnisse die völlig falschen Sachen einkaufe!
Es sind noch vier Wochen übrig und bald werde ich auch mal frei haben, um in den Norden reisen. Ihr erfahrt davon.

Mittwoch, 9. September 2015

weltwärts Südafrika Teil VI - Kulturschock rückwärts

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Fortsetzung von Teil V...

Was ich vorher nicht gedacht hätte: das Zurückkommen viel mir tausendmal schwerer als der Abschied von Deutschland. Zum einen war da die Tragödie im neuen Zuhause, denn ich ließ so viel zurück. Ich hatte mir ja quasi ein eigenes Leben aufgebaut mit Arbeit, Haushalt, Freunden, Hobbies, Freizeit, etc. . Der Abschied aus dem Kindergarten war sehr schlimm, die Siegerehrung der Tischtennissaison zu verpassen war nicht schön, den isiXhosa-Sprachkurs zu beenden war blöd… für all das gab es kein Return-Ticket.

Aber das war mir natürlich vorher bewusst gewesen, denn alles muss mal zu Ende gehen. Dann gab es da aber auch noch die andere Seite der Medaille: wieder in Deutschland ankommen! Zwar habe ich mich gefreut, mal wieder nach Hause zu kommen, alle wiederzusehen und die Heimat aus einer ganz anderen Perspktive wahrzunehmen – aber letzteres führte vor allem dazu, dass ich von Deutschland unglaublich genervt war. All diese unnötige Hektik, dieser pure Fokus auf Geld und Besitz, dieser Karrierezwang und keine Freiheit ohne Genehmigung. Das war mir zu viel auf einmal und ich fühlte mich in den ersten Wochen alleine unter vielen, hatte Heimweh nach Südafrika. 

Geholfen hat mir wiedermal ein Seminar, nämlich das zur Rückkehr. Hier traf ich auf einen Haufen Weggefährten und andere Freiwillige, die überall auf der Welt verteilt gewesen sind, die genauso in der Luft hingen wie ich. Eine Woche dauerte die Veranstaltung in Tübingen und es war wirklich, wirklich schön. Es gab viele Übungen und Aussprachen, Spiele und Lieder und ganz viel Raum für Gedanken und Austausch. Ich fand mich damit ab, dass mein Freiwilligendienst vorbei war und betrachtete ihn als eine Errungenschaft – NICHT für den Lebenslauf, sondern für mein neues Ich. Und ich kann ihn immer noch fortleben lassen, indem ich viele Angewohnheiten einfach beibehalten habe (das Linksfahren zum Glück nicht!), in Sachen Freiwilligendienste am Ball geblieben bin und mich engagiere. So kam ich ja auch zum tip! J

Ich bin seither viel auf Reisen und kann gar nicht oft genug für irgendwelche Abenteuer abhauen. Daher kann ich nur jedem empfehlen, der mit dem Gedanken „Auslandsjahr“ und speziell „Freiwilligendienst“ spielt: MACHT ES! Traut euch! Versucht es! Informiert euch und bewerbt euch! Es kann nie zu eurem Schaden sein. Es gibt nur wenige, die aus diversen Gründen vorzeitig abreisen – aber selbst die Mehrheit von denjenigen sagt, dass es trotzdem eine wertvolle Erfahrung gewesen sei. Einen Freiwilligendienst macht man nur einmal im Leben, also nutzt die Chance.

Zum Schluss:
Danke für’s Lesen und euch alles Gute! Vielleicht sehen wir uns ja mal draußen in der weiten Welt! ;)

Bis dann!
Lukas

Dienstag, 8. September 2015

weltwärts Südafrika Teil V - Gute Zeiten, Schlechte Zeiten

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Fortsetzung von Teil IV...

Wenn die erste Begeisterung allmählich abflaut und der Alltag Einzug hält, beginnen oft die bereits angesprochenen „Down“-Phasen.  Das Gefühl, jeden Tag alles zu geben und doch nichts zu verändern macht sich breit. Man sieht und erfährt immer wieder schlimme Dinge: Kinder mit AIDS, Todesfälle im Umfeld, Krawalle und Gewalt, die Armut in den Townships an sich…  das machte mich zumindest oft sehr nachdenklich und führte zu sowas wie Selbsthass. Wieso hatte ich es verdient, in einer sicheren Umgebung mit allem drum und dran zu wohnen, während wenige Kilometer entfernt die Straßen brannten? Nur weil ich weiß und deutsch und männlich war? Man möchte gerne Robin Hood spielen. Doch ein Teil der Einsicht ist: wir Freiwilligen verändern in einem Jahr nicht die Welt. Aber wir arbeiten nachhaltig daran, schaffen Bewusstsein und pflanzen etwas, das vielleicht viel später mal blüht. Dass ein deutscher, weißer Mann in einem afrikanischen Kindergarten steht, Lieder auf isiXhosa trällert und dann Seifenblasen durch die Straßen pustet, ist etwas Unvorstellbares gewesen für die meisten Township-Communities. Und ich weiß jetzt, dass es in Khayelitsha-SST Town II nicht mehr so ist. Weil es dort Eltern gab, die bei meinem Abschied geweint haben. Und Kinder, die „Hoppe, hoppe, Reiter“ vielleicht auch einmal ihren Kindern beibringen werden.

Was mir auch immer ganz prima aus der Lethargie geholfen hat, waren natürlich Ferien. Es ist ja nicht so, dass ich nicht rumgekommen wäre, völlig im Gegenteil. In zwei Roadtrips habe ich mit drei Kumpels ganz Südafrika und Namibia ausführlich durchkreuzt. Zu beiden Reisen habe ich ganze zwei Tagebücher vollgeschrieben, so viel Verrücktes gab es zu erleben. Insgesamt hatten wir rund 12 Wochen frei, da lässt sich einiges anstellen. Einmal habe ich mich auch einfach in einen Bus nach Johannesburg gesetzt und Freiwillige dort besucht, die ich auf dem Vorbereitungsseminar kennengelernt hatte.

Das ist übrigens auch ein sehr starker Rückhalt, diese Gemeinschaft. Und genauso toll war deswegen auch das Zwischenseminar in der Karoo-Wüste mit den Freunden aus allen Projekten im südlichen Afrika. Die „Freunde“-Mentoren fanden da genau die richtigen Methoden, um die Motivation und die Euphorie vom Anfang wieder aufleben zu lassen, die Gemüter zu resetten. Das Seminar fand zeitgleich mit meiner „Halbzeit“ statt und war auch deswegen ein echter Meilenstein in meinem Auslandsjahr – sechs Monate war ich nun schon hier und wenn ich zurückblickte: wow, was da schon alles passiert war – das wurde dort ganz besonders reflektiert. Und es wurde umso deutlicher, was auch mit mir persönlich an jedem dieser Tage passiert war. Ich hatte mich schon jetzt verändert, durch neue Gewohnheiten, neue Herangehensweisen an Probleme - sogar meine Art zu sprechen hatte sich irgendwie verändert.

Mit diesen Impulsen ging auch die sog. Schaffensphase bei vielen los, die einen so richtig pusht. Bei Sabantwana hatten wir plötzlich richtig viel zu tun. Man wusste: jetzt sind es nur noch weitere sechs Monate; es wird Zeit, meine Spuren zu hinterlassen. Als Neuling konnte man sich ohnehin noch nicht so in die Dinge im Kindergarten einmischen, aber jetzt war es an der Zeit, den Leiterinnen mal Vorschläge zu präsentieren. In den Educares wurde jetzt also munter gestrichen, gebaut, aufgebessert, erneuert und auf Ausflüge gegangen. Auch ich war recht aktiv: eine Toilette ersetzte unsere Plastikeimer, das Dach wurde mehrfach repariert, wir fuhren einen Tag in den botanischen Garten (was ich zu einem der schönsten Erlebnisse zähle). Ein anderes Educare musste komplett abgerissen und neu aufgebaut werden – dafür haben wir einen Freiwilligen-Bautrupp zusammengestellt und losgelegt. Das war vielleicht eine Schau für die Leute im Township Samora Machel: eine Gruppe junger Deutscher hämmerte, grub und betonierte bis sie von oben bis unten dreckig und verschwitzt waren!
Zuletzt konnte ich bei mir auch noch Geld für ein Klettergerüst auftreiben – gesehen habe ich es aber nur auf Bildern, denn als es fertig war, war ich schon wieder nach Deutschland verbannt worden.


Fortsetzung folgt...

Montag, 7. September 2015

weltwärts Südafrika Teil IV - Alles neu!

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Fortsetzung von Teil III...

Das Gefühl, man sei gerade erst angekommen, hält bis zur Abreise durchgehend vor. Die Zeit vergeht nämlich rasend schnell: zu Anfang zählt man immer mit, wie lange man schon „durchgehalten“ hat, aber sobald der Alltag einkehrt, kann man die Kalenderblätter immer gleich stapelweise abreißen, so schnell geht das.

Das ist vor allem dem Projekt geschuldet, in dem man arbeitet – und da komme ich zum wichtigsten Teil meines Freiwilligendienstes, den ich bisher noch gar nicht beschrieben habe: das Centre for Creative Education! So hieß meine Einsatzstelle. Das CCE ist die einzige private Ausbildungsstelle für Lehrer in Südafrika und folgt dabei einigen waldorfpädagogischen Ansätzen. Es betreut und unterstützt zudem rund 40 Kindergärten und eine Grundschule in den Townships von Cape Town. 

Und genau für diese Einrichtungen waren wir Freiwillige zuständig. Das war unsere Bestimmung: Kinder betreuen und den „Educares“ zu helfen. Die Einrichtungen variierten total in ihren Größen und Ausstattungen. Der größte Kindergarten brachte bis zu 300 Kinder unter und besaß ein großzügiges Gelände, der Kleinste war mit 15 Kindern randvoll und bestand nur aus einer Hütte. Die einen Kindergärten hatten Heizungen, Toiletten und Tische, in anderen benutzte man Eimer und aß auf dem Boden. Es war für jeden von uns also eine ganz persönliche Herausforderung.

Zusätzlich zu dieser Aufgabe arbeiteten wir einmal in der Woche am CCE direkt – entweder im Gemüsegarten, oder bei der Handarbeit. Hier stellten wir Spielzeuge her, oder ernteten frisches Gemüse für die Educares. Außerdem gab es noch den Sprachkurs in isiXhosa, eine Sprache von der Ostküste, die in den kapstädter Townships aber mehrheitlich gesprochen wird.


Bei so viel Beschäftigung kommt anfangs kaum zum Durchatmen, denn der Einstieg ist alles andere als leicht. Ich werde nie vergessen, wie ich zum ersten Mal in meinem Kindergarten (100 Kinder) stand und alle Kinder auf mich zugerannt sind. In diesem Educare hatte ich Vorgänger von der erst kurz zuvor abgereisten Generation – und die waren offenbar so beliebt, dass in mich große Hoffnung gesetzt wurde. Die Erzieherinnen waren nett zu mir, aber ich war in den ersten Tagen wirklich mehr als überfordert. Ich hatte noch nie zuvor etwas Vergleichbares gemacht und sollte nun eine Vorschulgruppe unterhalten – die kein Englisch verstand.

Das ist dieser Wurf ins kalte Wasser, von dem ich eingangs mal erzählt hatte. Nun musste ich schwimmen lernen und es wurde tatsächlich von Tag zu Tag besser, schon allein, weil ich die Tagesabläufe kannte und meine ersten paar Befehle bellen konnte: Thulani! (seid still), Hlalani phantsi! (setzt euch hin), Yeka! (hör auf) und so weiter. 
Heute kann ich mich auf isiXhosa sogar halbwegs verständigen und das ist für mich etwas sehr besonderes. Aber damals konnte ich es nicht und jeder Tag gehörte zu meinem Lernprozess. 

Abseits der Arbeit fand ich einen Tischtennisclub, wo ich meinem liebsten Hobby nachgehen konnte, und damit auch meine ersten sozialen Kontakte – das ging wirklich ganz von alleine. Natürlich wurden die Wochenenden auch immer darauf verwendet, die Gegend zu erkunden und Tatsache: nach einem Jahr war ich immer noch nicht fertig damit! Je nachdem wie genau man sucht, desto mehr gibt es eben zu entdecken! AUCH NOCH hinzu kommt „Sabantwana“: das war / ist ein Spendenprojekt von uns Freiwilligen selbst organisiert. Geld, das wir über diesen Topf gesammelt haben, konnte für Reperaturen, Anschaffungen oder auch Ausflüge in den Educares verwendet werden. Ich habe mich in diesem 8-köpfigen Team engagiert und war dafür zuständig, dass alle Projekte dokumentiert und auf der Homepage veröffentlicht wurden, damit unsere Spender auch die Ergebnisse ihrer Wohltat sehen konnten.

Zu meiner Arbeit und den anderen Beschäftigungen gibt es natürlich unglaublich viel zu erzählen. Ich habe den Kindergarten nach einiger Zeit auch mal wechseln müssen, was nicht leicht war. Aber das alles würde hier komplett den Rahmen sprengen. Wen es interessiert, der kann sich ja meinen Blog dazu ansehen: www.lukasweltwaerts.blogspot.de

Fortsetzung folgt...

Sonntag, 6. September 2015

weltwärts Südafrika Teil III - Abschied & Anfang

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Fortsetzung von Teil II...

Bis es losgehen konnte, lag eine Menge nerviger Bürokratie vor mir. Unter anderem habe ich 1.900€ Spenden für meine Solidargemeinschaft gesammelt. Dieser Förderkreis bestand aus Menschen und Unternehmen, die sich für meinen Freiwilligendienst interessierten, Postkarten kriegen wollten, mich unterstützen wollten. Es ist bei weltwärts Pflicht, sich vor seinem Dienst in irgendeiner Form einzubringen (um sich das Ganze zu „verdienen“). In meinem Fall habe ich eben diese Spenden für die „Freunde“ gesammelt und mir gleichzeitig einen Kreis für Rundmails, etc. aufgebaut.
Eine weitere Mühseligkeit war die Beantragung meines Visums bei der südafrikanischen Botschaft, die sich sehr lange hinzog.

Letztendlich besuchte ich auch noch das verpflichtende Vorbereitungsseminar, das sicherlich zu den Highlights eines jeden Freiwilligendienstes gehört. In diesen zwei Wochen habe ich sehr viel in mich selbst hineinhorchen dürfen, mich mit allen möglichen Fragen auseinandergesetzt, mich auch oft gefragt, ob es nicht doch das Falsche für mich ist. Am Ende ging ich aber sehr selbstreflektiert aus diesem Seminar, hatte zum Teil meine zukünftigen Mitfreiwilligen kennengelernt und war sowas von bereit, endlich abzuhauen.

Schon kurz vor dem Abflug stand ich gewissermaßen über allen Dingen, bin von einigen auch dafür bewundert worden. Die einen klopfen einem auf die Schulter, die anderen klingen besorgt, die nächsten können sich nichts darunter vorstellen. Aber es ist eine andere Wahrnehmung, wenn man ständig das Wörtchen „Abschied“ vor Augen hat, auch die Angst und die Ungewissheit. Es kam mir vor, als wäre da ein Ende. Ich tat so vieles „zum letzten Mal“, hatte ich den Eindruck, und es war dann wirklich so: es waren die letzten Male in meinem alten Leben.


Alleine am Gate zu sitzen, seine letzten Grüße auf Facebook zu posten, den letzten Kontakt mit deutschem Boden zu spüren, das war überwältigend! Der Hinflug mit Umsteigen in Istanbul verging rasend schnell. Da waren immer noch all die Gedanken an die, die man bestimmt bald sehr vermissen würde, und die ungebändigte Vorfreude auf der anderen Seite.

In Cape Town aus dem Flieger zu steigen sagte mir so etwas wie: „So. Und das ist es jetzt. Hier bist du jetzt und hier kommst du erst mal auch nicht mehr weg. Du bist 8000 Kilometer von allem weg, was du bisher gekannt hast. Viel Glück, Captain.“ – einfach toll! Von der ersten Sekunde an wusste ich, dass hier ein neuer Lebensabschnitt anfangen würde. Im Auto zu sitzen, auf der linken Straßenseite zu fahren und erstmals die neue WG (6 wunderbare Menschen, 3 Zimmer) kennenzulernen war ziemlich viel auf einmal. Ich wollte mich mit so vielem sofort auskennen, wollte mich zurechtfinden, aber keiner konnte mir da helfen. Es stimmte: das war es jetzt, ab hier musste ich selbst klarkommen.

Fortsetzung folgt...

Samstag, 5. September 2015

weltwärts Südafrika Teil II - Ich will weltwärts gehen! Wie(so)?

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Fortsetzung von Teil I...

Mein Freiwilligendienst stand unter dem Stern von „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Weltwärts ist für die Freiwilligen völlig kostenlos und wird aus Mitteln des BMZ und der Entsendeorganisation finanziert. Entsendeorganisationen sind meistens gemeinnützige Vereine, die das Programm des BMZ quasi umsetzen. Das Ministerium macht die Regeln, die Organisationen halten sich daran und die Freiwilligen werden dementsprechend gefördert.

Am Anfang stand bei mir der Beschluss fest, dass ich nach meinem Abitur gerne etwas anderes machen würde, als gleich studieren zu gehen. Außerdem wollte ich so weit wie möglich weg von Deutschland – einfach aus Abenteuerlust.



Ich habe also ausführlich recherchiert und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Freiwilligendienst am Besten zu mir passt und ich während meines Auslandsjahrs nicht nur mich selbst und meinen Fotospeicher, sondern auch das Gastland in gemeinnützigen Projekten durch meine Anwesenheit bereichern will. Ich muss dazu sagen, dass ich zuvor nie irgendetwas in der Richtung getan habe. Ich wollte einfach nicht „nur reisen“, sondern wirklich was erleben: einen fremden Ort zu meiner neuen Heimat machen. Das sollte am Besten auch nicht in den typischen Auslandsjahr-Knotenpunkten wie USA, Australien, Neuseeland oder Kanada stattfinden – sondern wirklich in einer anderen Welt, nämlich der sogenannten dritten Welt.

So kam ich zum entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts, der auf seiner Homepage (www.weltwärts.de) eine Datenbank mit unzähligen Stellen anbietet, die man mit einem Filter nach seinen Vorstellungen durchsuchen kann. Ich habe mich bei etlichen Organisationen beworben, an Telefoncastings teilgenommen, ständig Post verschickt, Unterlagen gesucht, geschrieben, geschrieben, geschrieben – es ist wichtig, dass man wirklich alles versucht!
Letztendlich bin ich zu einem Orientierungsseminar eingeladen worden. „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ hieß der Trägerverein meines Herzens. Rudolf Steiner, ja das ist der, der die Entstehung der Waldorf-Schulen mit zu verantworten hat. Ich bin kein Waldorf-Schüler und habe noch nie zuvor etwas mit dem Thema zu tun gehabt – aber ich wollte einen Freiwilligendienst machen. Und wie sich herausstellte, bin ich da bei einer sehr sehr guten Stelle gelandet. Die „Freunde“ sind mit Freiwilligendiensten schon sehr lange im Geschäft und kennen sich super aus. Der Verein ist sehr groß und deutschlandweit vernetzt. Und es macht überhaupt nichts aus, wenn man als Nicht-Waldi dort auftaucht, im Gegenteil. Schlussendlich ist es eine Entsendeorganisation wie jede andere auch, aber mit einem sehr herzlichen und sehr fürsorglichen Charakter.

Es war bereits Februar, ich war also in einer der letzten Gruppen gelandet, die sich überhaupt noch bewerben konnten. Das Orientierungsseminar hat mich total geflasht. So viele andere zu treffen, die den gleichen Traum vom Auslandsjahr, die gleichen Visionen, aber auch Ängste hatten, all die Gedanken auszusprechen, das hat unglaublich gut getan. Spätestens da war ich mir absolut sicher, das richtige vorzuhaben.

Bei den „Freunden“ wird so gut wie jeder genommen, die Bewerbungsverfahren überlässt man hier den Projekten in den Gastländern. Ich bewarb mich auf vier Stellen: in Thailand, Indien, Südafrika und Namibia. Mitte März war es dann so weit: ich hatte die Zusage aus Kapstadt / Südafrika. Ich würde im kommenden September in den Flieger steigen und ein Jahr am Kap der guten Hoffnung verbringen. Ich würde ein Jahr weg sein und etwas erleben! Als mir das klar wurde, konnte ich die ganze Welt umarmen.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 4. September 2015

weltwärts Südafrika Teil I - Was BEDEUTET "Freiwilligendienst"?

Lukas hat einen geförderten Freiwilligendienst über weltwärts in Südafrika gemacht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.

Hallo liebes tip und alle Interessierten, die etwas über meinen Freiwilligendienst in Südafrika erfahren wollen!
Ich gebe mir die beste Mühe, um euch so gut wie möglich ein Bild davon zu vermitteln, wie mein Freiwilligendienst-Jahr abgelaufen ist und was es mir bedeutet. Mit Bedeutung möchte ich auch gleich mal loslegen, denn es ist – gerade für diejenigen unter euch, die vielleicht mit dem Gedanken spielen, etwas Ähnliches zu machen – wichtig zu wissen, was das Ganze überhaupt für einen selbst heißt und wo auf persönlicher Ebene die wirklichen Unterschiede zu allen Work&Travel-Späßen liegen.

Was BEDEUTET „Freiwilligendienst“?


Ganz zu Anfang möchte ich sagen, dass Freiwilligendienste allgemein etwas sehr besonderes sind und für jeden Freiwilligen einen ungeheuer persönlichen Charakter haben. Wenn jemand also sagt, er oder sie habe einen Freiwilligendienst geleistet, dann kann man eigentlich gar nicht sofort wissen, was damit gemeint ist.
Ein Freiwilligendienst ist, im Gegensatz zu Work&Travel und anderen Auslandsjahr-Möglichkeiten, nicht nur eine Reise ins Ausland. Es ist, das haben viele Vergleiche ergeben, vor allem eine Reise in ein anderes Ich.

So kitschig das vielleicht klingt und so oft, wie man das bei Bewerbungsprozessen gerne unter „Warum möchte ich einen FWD leisten“ verwendet: es ist keinesfalls nur ein Nebeneffekt!

Für mich persönlich hat mein Freiwilligendienst eine andere Person aus mir gemacht. Und es ist unglaublich schwer in Worte zu fassen, wie sich das mitten in diesem Prozess anfühlt. Es ist eine Zeit mit vielen Höhen, aber auch vielen Tiefen, mit guten und schlechten Bildern, die man nie vergessen kann, mit Freudentränen und schierer Verzweiflung. Aber gerade das macht den Freiwilligendienst so besonders, so TOLL!
Am Anfang stand die Überwindung, überhaupt ein Jahr weg von Zuhause zu sein – und am Ende hat man mehr als nur diese „kleine“ Hürde genommen, um zu sein, wer man letztendlich ist. Das soll alles überhaupt nicht abschreckend klingen, denn es ist völlig normal, dass man in Schwierigkeiten kommt. Die Entsendeorganisationen führen teils sogar Statistiken, nach denen das in etwa in Monat 3 zum ersten Mal vorkommt.

Ich möchte damit vor allem eins klarstellen: ein Freiwilligendienst ist kein Urlaub und auch nicht immer total schön.  (Man bezahlt auch nicht dafür! Ferienarbeit, für die man auch noch bezahlen muss, ist überhaupt nicht vergleichbar.) Gerade das macht es aber so unglaublich wertvoll und viel einzigartiger, als es Work&Travel-Trips überhaupt sein können. Es geht darum, sich viel aufzubauen, sich – gerade auch in Entwicklungsländern – auf wirklich neue Situationen einzulassen und ständig daraus zu lernen.
Und natürlich soll das Ganze auch Spaß machen!

Fortsetzung folgt...